"Indien erntet heute den Erfolg jahrelanger Arbeit", freut sich Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. "Der Zuwachs zeigt, dass es auch in einem aufstrebenden und dicht besiedelten Schwellenland möglich ist, Naturreservate für große Raubtiere wie den Tiger zu bewahren."
- Ein Tiger auf der Jagd. © Dieter Gutmann / WWF
Das Schutzgebietsmanagement durch die Behörden habe sich deutlich verbessert und die einzelnen Tiger-Regionen seien mit Wildtierkorridoren verbunden worden. Denn wenn ein Tiger erwachsen wird, muss er sich ein eigenes Revier suchen. Falls in seinem Schutzgebiet kein Platz mehr ist, kann er jetzt durch diese Korridore in andere Schutzgebiete wandern.
Bei der letzten Bestandsschätzung durch die indischen Behörden im Jahr 2007 war die Tigerpopulation auf dem Subkontinent mit rund 1.400 Tieren angegeben worden. Die etwa 70 Tiger in der schwer zugänglichen Grenzregion zu Bangladesch waren damals noch nicht enthalten. Der Bestand scheint in Indien innerhalb von vier Jahren um etwa 16 Prozent gewachsen zu sein. Mit 1.700 Tigern hat das Land das größte Vorkommen weltweit.
Neue Maßnahmen zum Tigerschutz werden beschlossen
Die Veröffentlichung der aktuellen Bestandszahlen läutet eine neue Runde in den weltweiten Tigerschutzbemühungen ein. Auf dem Tiger-Gipfel in St. Petersburg im vergangenen November hatten sich die Staats- und Regierungschefs aller 13 Tiger-Heimatnationen auf einen internationalen Rettungsplan verständigen können. Noch bis Mittwoch beraten daher Experten, Umweltschützer und Politiker auf einem Treffen in Neu Dehli über nächste konkrete Schritt zum weltweiten Tigerschutz.
Im letzten Jahr haben wir berichtet:
Tödliche Geschäfte: WWF will Tigerhandel stoppen