Die Demonstranten hatten Erfolg. Seit einigen Wochen gingen in Tunesien täglich tausende Menschen auf die Straße. Bei Protesten gegen die Regierung forderten sie erst mehr Arbeitsplätze und später den Rücktritt von Präsident Ben Ali. Zumindest dieses Ziel haben sie am Freitag erreicht. Nachdem in der Hauptstadt Tunis erneut Zehntausende demonstrierten, trat der Präsident zurück und verließ das Land.
Ben Ali hatte Tunesien 23 Jahre lang regiert. Unter seiner Herrschaft wurden politische Gegner unterdrückt, ins Gefängnis geworfen und sogar gefoltert. Wirklich freie Wahlen gab es nicht. Und die Regierung und viele Staatsbeamte bereicherten sich, während die anderen Tunesier in Armut lebten. Doch damit ist jetzt Schluss, hoffen die Menschen. Im Sommer soll es echte freie Wahlen geben.
Bei den Protesten gegen Ben Ali und seine Regierung kamen etwa 80 Menschen ums Leben. Die meisten davon wurden von der Polizei oder der Armee getötet. Auch einige Ausländer sind darunter. Aus Deutschland sind derzeit mehrere tausend Urlauber in Tunesien. Diese machen sich natürlich große Sorgen. Sie sollen so schnell wie möglich nach Deutschland zurück gebracht werden.