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Die strahlende Stadt Schowti Wody

Blick auf Schowti Wody. Das viele Grün täuscht über die unsichtbare Gefahr hinweg. (Bild: Berihert, Wikimedia, CC BY-SA 3.0 )

Mittwoch 7. August 2013 , von Carsten Werner

Die ukrainische Stadt Schowti Wody sieht eigentlich ganz nett aus, allerdings ist es gefährlich, dort zu leben. Überall gibt es verstrahlte Häuser und Plätze. Viele Menschen werden schwerkrank und sterben.

Die Ukraine ist flächenmäßig das größte Land Europas. Insgesamt leben dort fast 46 Millionen Menschen. Viele der Bewohner leben vom Bergbau, in der Stadt Schowti Wody in der Mitte des Landes sind es sogar die meisten. Mehr als 48.000 Männer, Frauen und Kinder leben in Schowti Wody. Doch eigentlich müsste man ihnen allen raten, von dort so schnell wie möglich wegzuziehen.

Die unsichtbare Gefahr

Rings um die Stadt gibt es zahlreiche Uranbergwerke. Uran ist ein Metall, das radioaktiv strahlt. Es wird in Atomkraftwerken eingesetzt, um elektrischen Strom zu gewinnen. Die Stadt Schowti Wody wurde vor etwa 60 Jahren extra für die Bergarbeiter gegründet. In der Zeit danach wurden viele Wohnhäuser, Straßen und Schulen gebaut. Das sollte möglichst schnell gehen und nicht viel Geld kosten. Daher wurde das übriggebliebene Gestein aus den Bergwerken oft als Baustoff verwendet.

Doch das war keine gute Entscheidung, denn auch dieses Gestein strahlt häufig radioaktiv. In Schowti Wody gibt es deshalb viele Plätze und Häuser, die verstrahlt sind. Die Strahlung ist oft so hoch und gefährlich, dass man sich dort nicht länger aufhalten sollte. Die Menschen in Schowti Wody wissen aber gar nichts von dieser unsichtbaren Gefahr. Sie wurden bisher nie darüber informiert.

Viele Menschen sterben früh

Ein altes Uran-Bergwerk bei Schowti Wody. Oft wurden Steine aus den Bergwerken für Häuser und Straßen in Schowti Wody verwendet. (Bild: Berihert, Wikimedia, CC BY-SA 3.0 )

Viele Bewohner der Stadt wundern sich aber darüber, dass es dort so viele kranke Menschen gibt. In manchen Wohnhäusern gibt es in fast jeder Familie jemanden mit einer Krebs-Erkrankung. Häufig sterben die Menschen daran, auch weil oft das Geld für medizinische Hilfe fehlt. Auch viele Kinder werden krank und sterben. Die Friedhöfe der Stadt werden immer größer.

Die Regierung hat bisher kaum etwas unternommen, um den Menschen zu helfen. Das Problem wird verschwiegen, wer darüber berichtet, muss mit Ärger rechnen. Der Uran-Bergbau ist zu wichtig für das Land und bringt jedes Jahr Milliarden Euro ein. In Schowti Wody kommt davon nur wenig an. Im Gegenteil, dort müssen die Menschen bis heute für falsche Entscheidungen in der Vergangenheit bezahlen – oft mit ihrem Leben.

Eure Meinung dazu:

  • von pi 7. August

    Das ist gut geschrieben

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