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"Einsamer George" gestorben

Die verstorbene Riesenschildkröte Lonesome George. © Martin Harvey / WWF-Canon

Freitag 29. Juni 2012 , von Katharina Sobottka

Am vergangenen Sonntag ist mit "Lonesome George" der letzte Vertreter der Pinta-Riesenschildkröte, einer Unterart der Galapagos-Riesenschildkröten, gestorben.

Lonesome (sprich: lohnzamm) ist englisch und heißt einsam.

Er wurde etwa einhundert Jahre alt und wog etwa 90 kg. Allerdings können Riesenschildkröten bedeutend älter werden, deswegen soll die Todesursache jetzt untersucht werden. Er galt als das einsamste Tier der Welt und war eine Symbolfigur der Galapagos-Inseln. "Mit dem Ableben von Lonesome George ist unser Planet um eine weitere Tierart ärmer", sagte Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland. Noch vor zweihundert Jahren seien die Panzertiere auf den zweiundzwanzig Galapagos-Inseln weit verbreitet gewesen. Doch mit der Ankunft der Menschen änderte sich das. Sie kamen schnell auf den Geschmack des nahrhaften Fleisches.

Schildkröten als lebender Proviant

Seefahrer, darunter Walfänger und Piraten, begannen damit, die Riesenschildkröten als Proviant mit auf ihre Beutezüge zu nehmen. Die zähen Tiere können zur Not einige Monate ohne Nahrung überleben. Also fingen die Seefahrer Zehntausende von ihnen und lagerten sie als lebende Konserven ein. Fünf der 15 bekannten Unterarten wurden so komplett ausgerottet.

"Gut möglich, dass die Urgroßeltern von Lonesome George im Magen eines Matrosen endeten. Aber für das Aussterben sind nicht allein die Seefahrer verantwortlich", erklärt Volker Homes, "nach ihnen kamen die Siedler und mit ihnen Ziegen und andere dort nicht heimische Tiere, die auf den Inseln eigentlich nichts zu suchen haben. Sie fressen den Schildkröten die Nahrung weg und fressen den Nachwuchs der Schildkröten."

Charles Darwin und die Galapagosinseln

Die Galápagos-Inseln liegen etwa tausend Kilometer vor der Küste Ecuadors im Pazifischen Ozean. Die Insel Pinta ist im Norden der Inselgruppe. Bild: Eric Gaba / Wikipedia

Die Galapagos-Inseln wurden durch Charles Darwin bekannt, der dort eine Reihe von Anstößen für seine Evolutionstheorie fand. Er besuchte auf seiner Weltreise vier Inseln im Jahre 1835. Dabei wurde er darauf hingewiesen, dass auf den Inseln Schildkröten mit verschiedenen Panzern vorkommen, dass sich also die Tiere der verschiedenen Inseln voneinander unterscheiden. Er zog daraus den Schluss, dass sich die Arten weiterentwickeln. Weil die Schildkröten (und andere Tierarten) durch das Meer voneinander getrennt waren, haben sich die Tiere auf jeder Insel anders weiterentwickelt.

Kleine Hoffnung

Möglicherweise befinden sich aber noch einige Pintaschildkröten in Zoos oder privater Hand: Da sie äußerlich nicht von ähnlichen Unterarten unterschieden werden können, kann eine sichere Bestimmung der Art nur durch aufwendige Blutuntersuchungen erfolgen, die bei vielen Tieren in Gefangenschaft noch nicht durchgeführt worden sind.

Eure Meinung dazu:

  • von delfinchen 123 6. Juli

    och mensch. ein mal eillein immer allein. der arme. sein ganzes leben allein und dann gestorben!!! BAM BAM BAM!!!

  • 3. Juli

    Lieber George

    schade das du gestorben bist

    du warst der letzte

  • von Halit 1. Juli

    Wie schade, ich liebe schildkröten und sie sieht auf den Foto auch süß aus!:(

  • von Mein Name 30. Juni

    Es ist ganz schön großer Mist, den wir Menschen mit einigen(ziemlich vielen) Tierarten anstellen. Wie viele Tierarten sterben in einem Jahr aus? Ich weiß es nicht, aber es sind bestimmt nicht wenige.

    Warum? Weil wir ihnen den Lebensraum wegnehmen oder kaputt machen. Sie kaputt züchten oder sie, wie hier, jagen. Muss das sein? Ich finde nicht. Die Tierarten müssen geschützt werden.

    LG ’Mein Name’

  • von Schildkröten-Fan 30. Juni

    Das ist ja traurig. Ich hoffe es gibt noch mehr dieser Schildkröten,ich habe auche eine kleine.

  • von DaSmAnGo 30. Juni

    Oh--- Hoffentlich gibt es noch mehr solcher Schildkröten und er war nicht die letzte

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