Es ist schon fast eine Sensation, was russischen Wissenschaftlern jetzt gelungen ist. 30.000 Jahre alte Pflanzensamen konnten sie zum Keimen bringen. Sie haben daraus Pflanzen gezogen, die zuletzt in der Steinzeit auf der Erde blühten. Damals gab es noch Mammuts und viele andere Tier und Pflanzenarten, die es schon lange nicht mehr auf der Erde gibt.
Die heutigen Verwandten der Steinzeit-Pflanzen unterscheiden sich deutlich von ihnen. Und so lässt sich erstmals die Evolution – also die Entwicklung der Arten über einen langen Zeitraum – an lebenden Exemplaren untersuchen. Dass dies möglich war, liegt hauptsächlich am kalten Klima des Fundorts der Samen.
30.000 Jahre eingefroren
Die Pflanzensamen lagen tausende Jahre lang tief im Erdboden Sibiriens. In dieser Zeit waren sie ständig gefroren. Der so genannte Permafrost-Boden dieses Teils Russlands taut nämlich niemals auf. Dafür ist es selbst im Sommer nicht warm genug und er hält auch nicht lange genug an. Es ist, als hätten die Samen 30.000 Jahre lang im Tiefkühlschrank gelegen.
Dass die Pflanzen nach so langer Zeit im ewigen Eis überhaupt noch erblühen konnten, ist nicht nur für Forscher interessant. Es zeigt auch, zu welchen Wundern viele Tier- und Pflanzenarten fähig sind. Und von vielen dieser Fähigkeiten wissen wir bisher noch fast nichts.