Eva Goris arbeitet bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Sie ist Tierexpertin und weiß, dass viele Tiere im Januar auf Partnersuche gehen. Der Zeitpunkt ist von der Natur perfekt gewählt. "Denn der Nachwuchs kommt im Frühjahr auf die Welt, wenn die Natur wieder erwacht, das erste Grün sprießt und die Temperaturen steigen", sagt sie.
Füchse singen Liebeslieder
Dass Tiere im Januar Hochzeit feiern, können wir sehen, riechen und hören. Männliche Füchse "singen" dann so etwas wie "Liebeslieder". Sie bellen heiser. Menschen erinnert das an das Jaulen eines Hundes. Die Männchen wollen die Fähen beeindrucken. So werden die Weibchen bei den Füchsen genannt.
"In der Regel werben mehrere Fuchsrüden gleichzeitig um eine Fähe", sagt Eva Goris. Die Fuchs-Frau parfümiert sich in dieser Zeit ordentlich mit einem Duftstoff ein. Wir Menschen mögen den Geruch nicht. Es riecht unangenehm nach Ammoniak. Ende März kommen die Fuchswelpen dann zur Welt. Zu Beginn sind sie noch blind.
Hasenpaare boxen miteinander
Auch Hasen oder Biber suchen im Januar einen Partner. "Wer genau hinschaut, kann die ersten hitzigen Boxkämpfe unter Feldhasen beobachten", sagt Eva Goris. Wer glaubt, dass es Männchen sind, die gegeneinander kämpfen, liegt falsch. "Die Häsin testet im Boxring, wie stark und widerstandsfähig der Partner in spe ist", sagt die Fachfrau. Sie will einen guten Fang machen. Besteht ein Hase die "Box-Prüfung", darf er der Vater ihrer Kinder werden. Nach etwa 40 Tagen kommen die tennisball-großen Häschen auf die Welt.
Der Biber feiert ebenfalls im Januar Hochzeit. Er bleibt seiner Partnerin ein Leben lang treu. "Die Biber-Ehe hält bis zu 20 Jahre", sagt Eva Goris. Nach rund 100 Tagen werden die Kleinen geboren. Dann kommen bis zu vier Jungtiere auf die Welt. Auch andere Tiere paaren sich im Januar, Waschbären und Wölfe zum Beispiel. Bei den Wölfen geht dies bis in den März hinein.
(AfK)