In Tunesien hat das Volk bereits den verhassten Präsidenten Ben Ali aus dem Land gejagt. In Ägypten haben Millionen Demonstranten Präsident Husni Mubarak gezwungen, dieses Jahr sein Amt abzugeben. Und auch im Jemen hat Präsident Abdullah Saleh angekündigt, spätestens in zwei Jahren seinen Posten zu räumen. Proteste gegen die Regierung gab es in den letzten Tagen und Wochen auch in Algerien, Jordanien und Syrien.
Der Erfolg der Demonstranten in Tunesien hat diese Proteste angestachelt. Die Ursachen dafür sind aber andere. In den meisten arabischen Staaten von Marokko bis Syrien sind die Präsidenten und Herrscher seit Jahrzehnten an der Macht. Vom Volk gewählt, wurden sie nie. Wer gegen die Regierung ist, wird benachteiligt, bedroht, ins Gefängnis geworfen oder sogar gefoltert. Armee, Polizei und Geheimdienste sorgen dafür, dass die Menschen ruhig bleiben.
Die Korruption ist überall
Das hatte lange Zeit funktioniert. Doch jetzt haben die Menschen genug. Die verhassten Präsidenten haben nämlich auch sehr schlecht regiert. In vielen Ländern ist die Armut groß und die Arbeitslosigkeit hoch. Gut geht es nur den Herrschern selbst und ihren Beamten. Die lassen sich nämlich gerne mal Geld zustecken, damit sie bestimmte Entscheidungen treffen. Das nennt man auch Korruption. Und die ist in diesen Ländern alltäglich.
Die Proteste wurden durch den jahrelangen Ärger über die Herrschenden hervorgerufen. Jetzt bleibt ihnen oftmals nichts anderes übrig, als Platz für eine neue Regierung zu machen. In Europa und den USA hoffen die Politiker, dass es nun auch in den arabischen Ländern bald Demokratie und Gerechtigkeit geben wird. Sicher ist das aber noch längst nicht. So etwas hatte es dort nämlich noch nie gegeben.