Zu Ostern bringt der Osterhase bunte Eier, Süßigkeiten und kleine Geschenke. Das ist zumindest in Deutschland und vielen anderen Staaten eine weit verbreitete Vorstellung. Daher würde bei uns wohl niemand auf die Idee kommen, an Ostern auf Hasenjagd zu gehen. Nach all der Mühe, die sich die Langohren geben, wäre das ja auch ziemlich undankbar.
Ganz anders sieht man das in Neuseeland. Auf der Südinsel mit ihren rund eine Millionen Einwohnern ist die „Große Osterhasenjagd“ seit 20 Jahren eine Tradition. Von Karfreitag bis Samstagmittag versuchen die Jagdteams so viele Langohren wie möglich zu erwischen. In diesem Jahr töteten etwa 500 Jäger rund 23.000 Hasen und Kaninchen.
Viele Neuseeländer sind auf Kaninchen gar nicht gut zu sprechen. Die hungrigen Nager verursachen nämlich in der Landwirtschaft große Schäden. Sie wurden von Siedlern eingeschleppt und vermehren sich seitdem rasend. Feinde haben sie kaum – bis auf den Menschen. Und der kennt sogar an Ostern kein Erbarmen.