7. März 2016
Die Partei AfD wird immer wieder stark kritisiert. Wie kommt das?
Die Abkürzung AfD steht für „Alternative für Deutschland“. Im Gegensatz zu Parteien wie CDU, SPD oder FDP ist die Partei AfD noch sehr jung. Sie wurde erst im Jahr 2013 gegründet. Der Grund dafür war vor allem die Eurokrise. Die Gründer der AfD waren dagegen, verschuldeten Staaten wie Griechenland Geld zu geben. Ihrer Meinung nach sollten nur wirtschaftlich starke Staaten wie Deutschland, Frankreich oder Österreich den Euro haben, damit auch der Euro stark ist.
Über die AfD wird viel in den Medien berichtet. Dabei wird sie auch oft kritisiert, doch warum eigentlich? Um das zu verstehen, muss man unterscheiden zwischen den offiziellen Zielen der Partei und dem, was manche ihrer Führungspersonen sagen. Die Aussagen der Parteichefs haben mit dem Parteiprogramm nämlich häufig nicht viel zu tun.
Die AfD gilt als nationalkonservativ. Das bedeutet, dass die Partei stets die Interessen Deutschlands in den Mittelpunkt stellt. Sie will die Europäische Union, in der viele Länder zusammenarbeiten, schwächer machen. Stattdessen sollen wieder mehr Dinge in den einzelnen Staaten entschieden werden. Dabei will sie auch die Bürger beteiligen. Sie sollen in Volksbefragungen bei wichtigen Entscheidungen mitbestimmen können.
Die Partei ist dagegen, Flüchtlinge unkontrolliert aufzunehmen. Stattdessen fordert sie, die Einwanderer schon an den Grenzen zu registrieren. Ob sie nach Deutschland dürfen und hier bleiben können, soll ganz schnell entschieden werden. Für die Zahl der Flüchtlinge will die AfD Obergrenzen einführen. Jedes Jahr soll nur eine bestimmte Anzahl von Menschen kommen dürfen. Sie sollen hier möglichst schnell selbst Geld verdienen und nur wenig Hilfen vom Staat bekommen.
Manche Führungspersonen der AfD sagen oder fordern Dinge, die bestimmte Menschen ausgrenzen oder sogar gegen Gesetze verstoßen. So forderten die Parteichefin Frauke Petry und ihre Stellvertreterin Beatrix von Storch, man solle auf Flüchtlinge schießen, wenn sie ohne Erlaubnis über die deutsche Grenze kommen. Später nahmen sie diese Forderung wieder teilweise zurück. Sie war bei vielen Menschen auf große Kritik gestoßen.
Besonders umstritten sind die Aussagen des AfD-Chefs von Thüringen, Björn Höcke. Bei öffentlichen Reden warnt er zum Beispiel davor, dass durch Flüchtlinge Gewalt und Verbrechen in Deutschland zunehmen würden. Damit unterstellt er den Einwanderern, die Gesetze nicht zu achten. Björn Höcke behauptet außerdem, dass Menschen einfach aufgrund ihrer Herkunft bestimmte negative Eigenschaften besitzen. Seine Kritiker finden, dass das rassistisch ist.
Ob in der Eurokrise oder in der Flüchtlingskrise: Die AfD war bisher immer dann erfolgreich, wenn Deutschland vor großen und komplizierten Problemen stand. Dafür bietet die Partei scheinbar einfache Lösungen an, etwa den Euro abzuschaffen oder die Flüchtlinge abzuweisen. Bei vielen Menschen kommt das gut an. Kritiker der Partei werfen ihr hingegen Populismus vor. Die AfD bekommt zwar Wählerstimmen, könnte die Probleme so aber nicht gut und verantwortungsvoll lösen.
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