27. Januar 2016
Blinde Menschen sehen nichts, trotzdem können sie lesen. Die Braille-Schrift macht das möglich. Wie funktioniert sie?
Auch wenn blinde Menschen keine Buchstaben oder Zahlen sehen, können sie dennoch lesen. Möglich macht das die Braille-Schrift, auch Blindenschrift genannt. Ihren Namen hat sie von Louis Braille. Der Franzose verletzte sich als Kind am Auge. Da es sich entzündete, wurde auch das andere Auge angegriffen. Der kleine Junge konnte bald darauf nichts mehr sehen. Als er größer wurde, wollte er sich nicht damit abgeben, selbst keine Bücher lesen zu können. Er dachte sich eine Schrift aus, die auch Blinde entschlüsseln können.
Damit Blinde lesen können, benötigen sie ihre Finger. Sie ertasten die Buchstaben. Louis Braille war auf die Idee gekommen, Punkte in Karton zu stanzen. Aufgrund der Wölbungen können sie erfühlt werden. Der Franzose arbeitete mit mehreren Punkten, um die Buchstaben darstellen zu können, die unser Alphabet hat. 1825 erfand er seine Schrift. Er baute auf den Überlegungen auf, die andere schon vor ihm gemacht hatten.
Die Buchstaben der Braille-Schrift werden in zwei senkrechten Spalten mit je drei Punkten angeordnet. Wir können sie uns vorstellen, wie die Sechs auf einem Würfel. Nicht immer werden alle Punkte eingestanzt. Indem auch mal nur ein oder zwei Punkte oder vier oder fünf Punkte verschiedentlich angeordnet werden, entstehen die verschiedenen Buchstaben. Ein Punkt in der linken Spalte oben steht zum Beispiel für das "a". Mit einem zusätzlichen Punkt in der Mitte der linken Spalte erkennen Blinde, dass es sich um ein "b" handelt.
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Heute gibt es auch Computer, die blinden Menschen beim Lesen helfen können. Sie können normale Schrift so umwandeln, dass die Braille-Schrift unterhalb der Tastatur entsteht. Zeile für Zeile können die Menschen dann ertasten, was beispielsweise im Internet geschrieben ist. Wenn wir aufmerksam sind, können wir die Braille-Schrift auch in unserem Alltag finden. Auf Tablettenschachteln sind die Punkte zum Beispiel eingestanzt. Auch in Aufzügen, an Automatentastaturen oder in der Bahn kommen sie vor. Die Menschen sollen sich so leichter zurechtfinden können.
(AfK)
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