Großer Jubel in Ägypten: Nach wochenlangen Protesten haben die Millionen Demonstranten ihr Ziel erreicht. Präsident Husni Mubarak ist zurückgetreten. Am Freitag waren im ganzen Land erneut unzählige Menschen gegen ihn auf die Straße gegangen. Am Nachmittag gab er schließlich auf. Er floh mit seiner Familie in ein Ferienhaus am Roten Meer. Die Macht in dem Land hat vorerst die Armee übernommen.
Einen halben Tag zuvor hatte Mubarak in einer Rede im Fernsehen noch seinen Rücktritt abgelehnt. Die meisten Ägypter waren deswegen sehr wütend und wollten weiter demonstrieren. Als am Freitag feststand, dass Mubarak doch geht, war die Freude groß. Auf dem Tahrir-Platz in Kairo und an anderen Orten im ganzen Land lagen sich die Menschen in den Armen. Sie jubelten, tanzten und feuerten Feuerwerksraketen ab.
30 Jahre an der Macht
Mubarak hat Ägypten seit 1981 regiert. Vom Volk gewählt wurde er nie. Und er duldete auch keine Kritik an seiner Politik. Seine politischen Gegner ließ er einschüchtern, ins Gefängnis werfen oder sogar foltern. Und die Presse musste immer in seinem Sinne berichten. Westliche Regierungen fanden seine Herrschaft trotzdem lange Zeit gut. Mubarak galt als verlässlicher Politiker, der in seinem Land und in der Nachbarschaft für Ruhe und Ordnung sorgt.
Nach dem Rücktritt Mubaraks steht Ägypten nun vor einem Neubeginn. Die Menschen hoffen auf mehr Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit. Sie wünschen sich aber auch Arbeit und Wohlstand. Die nächste Regierung hat somit einiges zu tun. Zunächst muss sie aber erst einmal gewählt werden. Die neue Armee-Regierung hat nun die Aufgabe, diese Wahlen vorzubereiten und durchzuführen.